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- 46 - Notizen. Hohes Fieber ging einher mit Muskelkrämpfen und Atemnot. Viele der Patienten hatten sich am Morgen noch gut gefühlt und waren am Nachmittag bereits tot. Catherine schauerte zusammen. Bis man herausgefunden hatte, was die Krankheit verursachte, konnte man nur die Symptome behandeln. Ein Motorengeräusch riß sie aus ihren Gedanken. Rasch sprang sie auf, lief zur Tür und schloß auf. Neben dem Wassertank, parkte ein großer schwerfälliger Truck. Anscheinend die Wasserlieferung aus Shiprock, die Shadow erwähnt hatte. Ein muskulöser junger Mann zerrte gerade einen Schlauch von der Ladefläche und schloß ihn an. Catherine schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß er sie nicht ebenso ignorieren möge wie alle anderen, und eilte zu ihm hinüber. Hi , begrüßte sie ihn. Kann ich Ihnen helfen? Erleichtert registrierte sie, daß er sie anlächelte. Sind Sie ganz allein hier? Scheint so. Sie zögerte. Keine Ahnung, wo die anderen stecken. Ich schon. Er lachte. Jericho Bedonie hält heute bei der alten Lady Yellowhorse eine Feindweg-Zeremonie ab. Ich fahre auch hin, wenn ich hier fertig bin. Aber natürlich. Sie hatte ganz vergessen, daß heute Freitag war. Es war erschreckend, wie leicht man in dieser Einöde, die immer gleich blieb, und den Tagen, die sich ereignislos dahinschleppten, das Zeitgefühl verlor. Wie lange dauert die Zeremonie denn wollte sie wissen. Wenn, ich mich recht erinnere, sagte Jericho etwas von drei Tagen. Ja, ungefähr. Er drehte einen Hahn auf. Der Gesang dauert drei Tage. Aber natürlich fahren die Leute danach nicht gleich nach Hause, sondern sie bleiben noch ein bißchen. Es ist eine gute Gelegenheit, Bekannte und Verwandte zu treffen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Man tanzt und ißt und tauscht Neuigkeiten aus. So eine Zeremonie ist immer auch ein großes Fest. Absurderweise fühlte sich Catherine düpiert, daß sie nicht - 47 - eingeladen worden war. Nicht einmal Shadow hatte daran gedacht. Oder sie hatte es bewußt nicht getan. Andererseits war sie erleichtert, den Grund zu wissen, warum sich heute niemand hatte blicken lassen. Bis Montag müssen Sie hier noch allein durchhalten. Er war fertig, hatte den Schlauch wieder aufgerollt und kletterte in seine Fahrerkabine. Zum Abschied winkte er ihr freundlich zu. Catherine legte wie schützend die Arme um sich und starrte dem abfahrenden Truck hinterher. Montag. Die Zeit bis dahin erschien ihr wie eine Ewigkeit. Am Sonntag schrubbte Catherine in Ermangelung anderer Tätigkeiten den Fußboden in der Klinik. Ihren eigenen Wohnwagen hatte sie bereits so ausgiebig geputzt, daß man vom Boden essen konnte. Sie rutschte gerade auf Knien durch den Raum, als sie ein Motorengeräusch vernahm. Ohne große Hoffnung ging ihr kurz durch den Kopf, daß man die Zeremonie womöglich früher als geplant beendet hatte. Ein Gedanke, den sie sogleich wieder verwarf. Bremsen quietschten, als das Auto draußen abrupt zum Stehen kam. Offensichtlich schien es jemand sehr eilig zu haben. Catherine rappelte sich auf und rannte zur Tür. Als sie den Jungen sah, der aus dem Wagen sprang, erschrak sie plötzlich, ohne genau zu wissen, warum. Sind Sie der Doc? rief er ihr entgegen. Großer Gott. Panik schnürte ihr die Kehle zu, und einen Moment lang brachte sie keinen Ton heraus. Sie nickte stumm. Sie ahnte, daß es nur einen einzigen Grund geben konnte, weshalb der Junge zu ihr kam statt zu Ellen oder zu Jericho. Wenn es etwas war, das sie behandeln konnten, wäre er mit Sicherheit nicht hier, sondern wäre gleich zu Grandmother Yellowhorse gefahren. Aber er war hierher gekommen. Weil er Angst hatte. Weil sich die Tah honeesgai ein neues Opfer gesucht hatte. Sie rannte zu ihm hin und sah ihn an. Bei näherer Betrachtung war sein Gesicht rot und verschwitzt, ansonsten schien ihm jedoch nichts zu fehlen. Sie atmete auf. - 48 - Der Junge deutete auf den hinteren Teil des alten, zerbeulten Dodge. Meine Schwester. Sie ist da drin. Catherine machte die hinter Wagentür auf. Auf dem Rücksitz lag apathisch ein etwa sechzehnjähriges Mädchen. Ihr Gesicht glühte, sie schien hohes Fieber zu haben. Als sie beim Versuch, sich aufzusetzen, Luft holen wollte, kam ihr Atem pfeifend. Von einem Muskelkrampf geschüttelt sank sie stöhnend wieder zurück. Hilf mir, sie reinzubringen. Sie zogen sie aus dem Wagen und schleppten sie mühsam die Stufen hinauf in die Klinik. Catherines Herz klopfte bis zum Hals, und ihr Kopf schmerzte. Verzweifelt versuchte sie sich daran zu erinnern, was sie in den Krankenblättern gelesen hatte. Verfluchter Kolkline. Er hatte die Strafe des Himmels verdient dafür, daß er sich sonstwo herumtrieb, statt hier zu sein. Er handelte mehr als verantwortungslos. Schließlich war es vier lange Jahre her, seit sie zuletzt Gelegenheit gehabt hatte, praktische Erfahrungen mit Patienten zu sammeln, und außerdem war sie nicht befugt, sie ohne ärztliche Anweisung zu behandeln. Aber sie mußte etwas tun. Sie konnte sich jetzt nicht an Formalitäten klammern, sie war auf sich allein gestellt. Sie legten das Mädchen auf den Tisch in dem Untersuchungsraum, und der Junge sah sie verängstigt und flehend an. Wird sie sterben? Catherine schloß die Augen und dachte intensiv nach. Jetzt wurde sie gebraucht. Sie mußte etwas tun. Sie mußte alles versuchen, was in ihren Kräften stand. Sie steckte dem Mädchen ein Fieberthermometer in den Mund. Fast vierzig Grad. Gefährlich hoch, aber das allein war es nicht. Das Fieber war ja nur der Ausdruck dafür, daß das Immunsystem alles daransetzte, die Infektion abzuwehren. Unglücklicherweise, aber wußte bisher noch kein Mensch, ob es sich um Viren oder Bakterien handelte. Deshalb hatte man keine Handhabe, den Körper in seinen Abwehrkräften zu unterstützen. Catherine entschloß sich als erstes, die junge Frau an den Tropf zu hängen. Eine intravenöse Infusion mit Kochsalzlösung würde dazu - 49 - beitragen, die Muskelkrämpfe zu lindern und würde einer Dehydrierung des Körpers vorbeugen. Wann hat es angefangen? fragte sie den Jungen. Erst vor ganz kurzer Zeit. Wir waren bei Freunden in Two Gray Hills und wollte uns gerade auf den Weg machen, um zur Feindweg-Zeremonie zu fahren, die Jericho abhält. Da ging es plötzlich los. Two Gray Hills. Hatte sie den Namen nicht schon mal gehört? Wie auch immer, jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Sie überlegte einen Moment. Du weißt, wo die Zeremonie stattfindet? Er nickte. Fahr hin, so schnell du kannst und sag Jericho, er soll sofort herkommen. Und Ellen Lonetree auch. Für Prinzipienreiterei war jetzt nicht der richtige Augenblick. Sie brauchte jede Hilfe, die sie nur bekommen konnte. In der Zwischenzeit mußte sie versuchen, Dr. Kolkline zu finden. Außerdem mußte das Center for Disease Control informiert werden. Aber der Gesang... begann der Junge. Es war ihr im Moment vollkommen schnuppe, wie heilig die Zeremonie war. Dies hier ist wichtiger. Los, fahr schon! Er rannte hinaus, während sie in fliegender Hast das Regal auf der Suche nach einem rezeptfreien fiebersenkenden Mittel durchwühlte. Endlich hatte sie die Tabletten gefunden.
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Cytat
Długi język ma krótkie nogi. Krzysztof Mętrak Historia kroczy dziwnymi grogami. Grecy uczyli się od Trojan, uciekinierzy z Troi założyli Rzym, a Rzymianie podbili Grecję, po to jednak, by przejąć jej kulturę. Erik Durschmied A cruce salus - z krzyża (pochodzi) zbawienie. A ten zwycięzcą, kto drugim da / Najwięcej światła od siebie! Adam Asnyk, Dzisiejszym idealistom Ja błędy popełniam nieustannie, ale uważam, że to jest nieuniknione i nie ma co się wobec tego napinać i kontrolować, bo przestanę być normalnym człowiekiem i ze spontanicznej osoby zmienię się w poprawną nauczycielkę. Jeżeli mam uczyć dalej, to pod warunkiem, że będę sobą, ze swoimi wszystkimi głupotami i mądrościami, wadami i zaletami. s. 87 Zofia Kucówna - Zdarzenia potoczne |
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